Der Niedersachsen-Pokal hatte es dieses Jahr in sich: Nachdem wir letztes Jahr unglücklich gegen die jugendliche Mannschaft aus Lehrte ausgeschieden waren, waren wir dieses Jahr guter Dinge, mal wieder die zweite Runde zu erreichen. Doch dann das Hammerlos: In der ersten Runde am 01.12.2019 erwartete uns der Vorjahressieger aus Hameln. Letztes Jahr gehörten Größen wie FM Wilfried Bode, FM Matthias Tonndorf und Kai Renner zur Standardaufstellung. Für uns aber noch kein Grund für Hoffnungslosigkeit, konnten wir doch mit Marius, Christian, Julian und Werner 4 Spieler der Ersten einsetzen, die schon bewiesen haben, dass sie auch gegen übermächtige Gegner Überraschungen schaffen können.
So kam es dann wie erwartet: Hameln reiste in Bestaufstellung an und die Paarungen lauteten wie folgt:
SD Isernhagen | Hamelner SV | |||||||
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Eilert, Marius | (2102) | (2302) | FM Bode, Wilfried | |||||
Hachtmann, Christian | (2032) | (2168) | FM Tonndorf, Matthias | |||||
Essmann, Julian | (1985) | (2146) | Renner, Kai | |||||
Dr. Zoch, Werner | (1857) | (2081) | van Son, Lutz |
An Brett 1 sah sich Marius zum zweiten Mal in diesem Jahr FM Wilfried Bode mit Schwarz gegenüber. Wie schon zuletzt beim Sommeropen in Langenhagen konnte er mit cleveren Zugumstellungen in der Eröffnung Marius in eine unbequeme Stellung drängen.
Christian spielte an Brett 2 gewohnt aggressiv gegen Matthias Tonndorf, der ebenfalls für seinen angriffslustigen Spielstil bekannt ist. Hier erwartete uns eine aufregende Partie, Christian gelang es sogar, einen Bauern zu gewinnen.
Julian durfte am dritten Brett mit Weiß gegen Kai Renner eröffnen. Für ihn war es der nominell stärkste Gegner, den er bisher mit Weiß am Brett hatte. Doch er ließ sich auf eine der Lieblingseröffnungen von Julian ein und musste viel nachdenken, ohne im Mittelspiel Vorteil zu erlangen.
Werner hatte mit Weiß an Brett 4 eine schwierige Partie gegen van Son, der früh einen Bauernsturm ansetzte. Leider konnte er keinen Gegenangriff aufbauen und wurde nach und nach immer weiter bedrängt.
Als Werner aufgeben musste, war die Lage aber noch spannend: Christian hatte einen Bauern mehr, Julian stand ausgeglichen und Marius befand sich in einem positionell schwierigen Endspiel. Sollte Christian gewinnen, wäre alles noch möglich.
Tonndorf konnte sich jedoch noch einmal geschickt seinem Griff entwinden. Die Partie war unentschieden und so war klar, dass das Weiterkommen nur noch möglich war, wenn Julian gewinnt und Marius den halben Punkt hält. Nachdem Kai Renner ca. 10 Züge lang nur mit der Bedenkzeit des Inkrements gespielt hatte, keimte nochmal Hoffnung auf, doch er ließ nichts zu und leitete in ein Endspiel mit Springer gegen Läufer und je 6 Bauern über. Marius musste sich inzwischen der souveränen Endspielkunst des Wilfried Bode beugen, und auch in Julians Partie war kein Gewinnweg zu finden.
So schieden wir leider gegen einen Hamelner SV in Bestbesetzung aus dem Niedersachsen-Pokal aus, können aber stolz auf unsere Leistung sein, bei der wir den Hamelnern einige Sorgenfalten auf die Stirn gezaubert haben. Vielen Dank an alle Schach-Drachen, die uns bei diesem Duell unterstützt haben. (J.E.)
Die ausführlichen Ergebnisse befinden sich hier.