Kuriositäten vom Langenhagener Sommeropen – Teil 1
von Marius Eilert
In den vielen spannenden Partien des Langenhagener Sommeropens erlebten wir auch einige kuriose Stellungen, die die beteiligten Spieler sicherlich nicht so schnell vergessen werden. Eine davon stammt aus meiner Verlustpartie gegen Daniel Schulz von Hannover 96. Nachdem ich ausgangs der Eröffnung strategisch klar überspielt wurde, setzte ich meine Hoffnungen in einen Königsangriff. Schließlich stand folgende Stellung auf dem Brett, in der ich mit Schwarz am Zug war:
Nach der Partie zeigte mir mein Gegner wie ich in der Diagrammstellung das Dauerschach hätte erzwingen können. Ärgerlich, dass ich diese Chance übersehen habe, doch nachdem ich am Vortag eine unklare Stellung im 38. Zug durch Zeitüberschreitung gewonnen hatte, erschien es mir als ausgleichende Gerechtigkeit, hier einen halben Punkt liegengelassen zu haben. Als uns dann aber die Kiebitze zeigten, wie Schwarz in der Diagrammstellung sogar direkt hätte gewinnen können, waren mein Gegner und ich dann doch schockiert. Daher hier die Quizfragen:
1) Mit welchem zweitbesten Zug erzwingt Schwarz das Dauerschach?
2) Mit welchem Zug kann Schwarz sogar direkt gewinnen?
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Schachtiger Sommeropen 2019
Spannendes Ende des 1. Langenhagener Sommeropens
Am Sonntag den 07.07.2019 ist das erste Internationale Langenhagener Sommeropen schon wieder zu Ende gegangen. Die Drachen konnten leider vor der 7. Runde keine Preisränge mehr erreichen, spannend war es aber trotzdem:
Marius spielte im A-Open mit 3,5 Punkten die letzte Runde gegen Andreas Herrmann (SF Hannover, ELO 2119). Am Vorabend hatte er sich noch die Partie angesehen, die Julian 2016 gegen Herrmann gespielt hatte. Es kam wieder dieselbe Eröffnung aufs Brett und Marius konnte die Partie schnell zu seinen Gunsten entscheiden. Mit 4,5 Punkten schneidet Marius damit auf einem überragenden 14. Platz ab und bestätigt seine neue DWZ von 2100.
Julian startete ebenfalls mit 3,5 Punkten in die letzte Runde und musste gegen Torben Knüdel (PSV Uelzen, ELO 2151) ran. Nachdem dieser die Eröffnung ungenau gespielt hatte, hatte Julian leichten Vorteil im Mittelspiel. In der Zeitnotphase tauschte er dann einige Figuren ab und gelangte in ein ausgeglichenes Leichtfigurenendspiel. Dann aber der Schock im 41. Zug: Die Zeitnot war gerade überstanden und es war Zeit, genauer nachzudenken. Genau hier machte er den Fehler und verlor einen Bauern und die Partie. Mit 50% der Punkte kann er dennoch zufrieden sein und erreicht mit Platz 29 etwa seinen Setzranglistenplatz.
Robert hatte als Vorletzter der Setzrangliste einen harten Stand im Turnier und musste an Tag 2 noch wegen eines Arztbesuches eine Partie kampflos verloren geben. In der Nachmittagspartie hatte er gegen den erfahrenen Schachtiger-Vorsitzenden Manfred Backhaus ein Remis erzielen können, musste sich aber an Tag 3 wiederum zwei Mal geschlagen geben, unter anderem gegen den erfahrenen Fredrik Polenz, der zuvor gegen Marius remisiert hatte. Am letzten Tag besiegte Robert aber nochmal gegen den jungen Tim Sauer (SZ Bemerode, ELO 1635) und konnte damit einen guten Schlusspunkt setzen.
Auch Werner hatte in dem extrem starken Teilnehmerfeld zu kämpfen, nach sechs Runden hatte er 2 Remisen auf dem Konto. In der letzten Runde gab es zum Abschluss nochmal ein versöhnliches Unentschieden gegen Manfred Backhaus (ST Langenhagen, DWZ 1866). Mit 1,5 Punkten beendet Werner das Turnier damit punktgleich mit Robert.
Michael hatte im B-Open vor der letzten Runde 2 Siege und 2 Remisen gesammelt und musste in der letzten Runde noch einmal gegen den jungen Matthis Berkenkamp (SK Verden, DWZ 1039) antreten. Er hatte bereits ein gewonnenes Endspiel erreicht und sah ein Turmopfer als gewinnbringende Kombination. Doch dann der Schock: Sein Gegner konnte mit einem Zwischenschach das Turmopfer widerlegen und die Partie gewinnen. So blieb es bei 3 Punkten für Michael und Platz 17.
Turniersieger im A-Open wurde GM Sergej Ovsejevitsch gefolgt von IM Aljoscha Feuerstack und FM Wilfried Bode.
Das B-Open gewann Leon Niemann mit überragenden 7 Punkten aus 7 Partien.
Es war ein sehr schönes Turnier in toller Atmosphäre in der Mensa der IGS Langenhagen. Vielen Dank an die Schachtiger für die tolle Organisation, wir hoffen auf eine Neuauflage im nächsten Jahr. (J.E.)
Julian Essmann gewinnt Dähne-Pokal-Vorrunde in Isernhagen (2019)
Bericht von Holger Ernst
Zum diesjährigen Dähne-Pokal konnten wir am Samstagmorgen 8 Spieler begrüßen – zu den 6 Isernhagenern gesellten sich mit Immo Frese (Garbsen-Marienwerder) und Andreas Szymanski (Lister Turm) zwei alte Bekannte.
Die erste Runde ergab folgende Paarungen:
Julian Essmann - Immo Frese, Patrick Dähn – Werner Zoch, Robert Elsner – Andreas Szymanski und Hannes Braun gegen Jürgen Reinecke.
Wie erwartet setzten sich die DWZ-stärkeren durch, allerdings musste Julian in die Verlängerung, da die Partie gegen Immo nach tollem Kampf Remis ausging. Die Schnellschach-Partie konnte Julian dann allerdings gewinnen und zog damit in die nächste Runde ein.
Im Halbfinale kam es dann zu folgenden Partien: Robert gegen Julian und Werner gegen Jürgen. Damit stand schon fest, dass der Dähnepokal-Sieger aus Isernhagen kommen wird. Julian setzte sich gegen Robert durch, der das Turnier nutzte, um neue Eröffnungen zu testen. Sehr mutig von Robert…
Im anderen Halbfinale lieferten sich Werner und Jürgen eine atemberaubende Partie. Jürgen spielte nur noch mit der Dame gegen Dame/Läufer und Freibauer. Zwar standen auf der anderen Seite des Brettes noch 3 Bauern von Jürgen gegen einen von Werner, aber dies hatte mit dem Ausgang der Partie nicht viel zu tun. Jürgen trieb den gegnerischen König von h1 bis nach a7 mittels Schachgeboten, doch schließlich war es mit den Schachgeboten vorbei. Werners Freibauer auf a7 war nach dem bevorstehenden Damentausch bereit zur Umwandlung und es war nur eine Frage der Zeit, bis er Jürgen mattsetzen würde. Genau – eine Frage der Zeit – denn Werner hatte zu diesem Zeitpunkt nur noch 4 Sekunden auf der Uhr. Und in dieser Restzeit war ein Mattsetzen unmöglich. Doch – große Geste von Jürgen!! – bot ihm dieser fairerweise Remis an und so kam es zu einer Schnellschachpartie um den Einzug ins Finale. Jürgen setzte sich schließlich durch und somit stand das Finale fest: Jürgen gegen Julian.
In der Trostrunde setzte sich Immo gegen Hannes und Patrick gegen Andreas durch. Am Sonntag ging es dann schon um 09.30 Uhr weiter.
Das Finale war wiederum sehr spannend – Jürgen setzte auf einen Freibauern und konnte diesen allerdings nicht behaupten. Julian kassierte diesen und konnte sich somit befreien. In einem ausgeglichenen Endspiel erkannte Jürgen eine Abwicklung mit verbleibenden, ungleichfarbigen Läufern und so willigte Julian ins Remis ein.
Wieder Schnellschach! Hier zeigte Julian seine Stärke. Trotz komplizierter Stellung zog er seine Züge wesentlich schneller als Jürgen, so dass dieser in Zeitnot geriet. Er kämpfte wie ein Löwe, aber die Uhr lief weiter runter. Bei noch annähernd gleichem Material fiel das Plättchen und damit hat sich Julian für die nächste Ebene auf dem Weg zum Dähnepokal qualifiziert.
An beiden Tagen konnte ich viele tolle Partien anschauen – ein Highlight war am Sonntag auch noch die Partie aus der Trostrunde Szymanski gegen Frese: Immo war eigentlich schon auf dem richtigen Weg und hatte sich einen Bauernvorteil am Damenflügel verschafft. Dann setzte er den König von Andreas am anderen Flügel unter Druck. Ein Generalabtausch hätte ihm wohl den Sieg gebracht. Doch Andreas fand immer wieder klasse Züge und konnte sich befreien und Immos freistehenden König unter Druck setzten. Mit seiner Bauernmajorität am Königsflügel engte er Immo immer weiter ein und das verbleibende Turmendspiel war schließlich klar gewonnen für Andreas. Glückwunsch, ganz stark.
Wir wünschen Julian auf dem weiteren Weg alles Gute und bedanken uns bei allen Teilnehmern, die bei tropischen Temperaturen sehr kreatives Schach gespielt haben. Auf ein Neues in 2020!
Marius Eilert gewinnt Frühjahrsopen 2019
Mit der vollen Punktzahl gewann Marius Eilert souverän das diesjährige Frühjahrsopen. Die Entscheidung über den Turniersieg fiel in der 6. Runde, als Marius gegen seinen bis dahin ärgsten Verfolger Frank Gathmann siegreich blieb.
Zur größten Überraschung des Turniers avancierte Thomas Moseler, der trotz Setzranglistenplatz 19 das gesamte Turnier vorne mitspielte und einen herausragenden 2. Platz erreichte.
Ebenfalls ein hervorragendes Turnier spielte Dieter Stummeyer, der sich durch einen Sieg in der Schlussrunde noch auf den 3. Platz vorschob.
Die weiteren Preisträger:
4. Platz: Robert Elsner
5. Platz: Frank Gathmann
1. Platz DWZ < 1700: Immo Frese
2. Platz DWZ < 1700: Evgenij Iavitch
1. Platz DWZ < 1500: Patrick Dähn
2. Platz DWZ < 1500: Andreas Szymanski
1. Platz Jugendwertung U-20: Sam Ahmadi
Robert Elsner erreicht 4 Punkte bei Deutscher Meisterschaft
Bericht über die Runden 5-9
Nach dem überragenden Start mit 3 Punkten aus 4 Partien ging es für Robert Elsner in der zweiten Turnierhälfte Schlag auf Schlag gegen superstarke Gegner weiter. In der 5. Runde zeigte Ruben Lutz (DWZ 2077) aus Dresden wie man eine strukturelle Schwäche in der gegnerischen Stellung ausnutzt:
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